Glossar

Ein „Mini Glossar“ mit den auf der Webseite verwendeten Begriffe.

Asana
Als Asanas (Sanskrit, n., आसन, āsana, „der Sitz“) werden überwiegend ruhende Körperstellungen im Yoga (besonders im Hatha-Yoga) bezeichnet. Asana ist die dritte Stufe des Raja-Yoga

Bhagavad Gita
Bhagavad Gita (Sanskrit, f., भगवद्गीता, gītā – Lied, Gedicht, bhagavan – der Erhabene, Gott; „der Gesang des Erhabenen“)
Bhagavad Gita: „Gesang des Erhabenen“ ist eine der wichtigsten heiligen Schriften im Yoga, im Hinduismus und auch allgemein.
Sie wurde von Krishna offenbart und in Form eines „Lehrgedichtes“ mit 700 Versen (18 Kapiteln) formuliert. Nach indischer Auffassung wurde sie vom großen Rishi Veda Vyasa (Gründer des Vedanta) aufgeschrieben.
Die Gita ist ein kostbarer Schatz an Denkansätzen und Inspirationen für jeden spirituell Suchenden.

Dharma
Dharma (Sanskrit, धर्म, dharma) ist im Buddhismus und Hinduismus ein zentraler und sehr wichtiger Begriff. Es gibt allerdings bei beiden Religionen ein anderes Verständnis von Dharma. Im Buddhismus geht es um ein Leben im Einklang mit den 4 edlen Wahrheiten, im Hinduismus wird Dharma vielseitiger übersetzt. Es kann z.B. mit Gesetz, Gesetzmäßigkeit, Rechtschaffenheit, Ordnung, Regel, Sitte, Verpflichtung, Aufgabe, Ethik oder Tugend übersetzt werden. Im Kern geht es jedoch darum seine Lebensaufgabe zu finden und zu leben.

Dhyana
Dhyana (Sanskrit, ध्यान, dhyāna, Meditation) sind höhere Bewustheistzustände der Meditation. Sie stellt die 7. Stufe des Raja-Yoga dar. Nach Buddhas zentralen Lehren, beschrieben im Dhammapada, gibt es 4 Dhyana. In der Meditation geht es darum das Ego abzulegen und einen Einheitszustand zu erlangen.
Buddha wurde einmal gefragt: „Was hast Du durch Meditation gewonnen?“
Buddha antwortete: „Überhaupt nichts“.
„Was hat sie dann für einen Wert, Erhabener?“
Buddha: „Lass mich dir sagen, was ich durch Meditation verloren habe:
Krankheit, Zorn, Depression, Unsicherheit, die Last des Alters, die Todesfurcht. Das ist der Wert von Meditation.“

Hatha-Yoga
Hatha-Yoga (Sanskrit, m., हठ योग, haṭha yoga, von hatha „Kraft, Hartnäckigkeit“) ist eine Form des Yoga, bei der das Gleichgewicht (Einheit) zwischen Körper, Geist und Seele durch körperliche Übungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Meditation (Dhyana) angestrebt wird.
Hatha bedeutet wie erwähnt Kraft, damit soll die Anstrengung unterstrichen werden, die notwendig ist, um das eigentliche Ziel der Einheit zu erreichen. Hatha ist auch ein Ausdruck für die Einheit einander entgegengesetzter Körper-Energien.
Um gesund zu bleiben ist es wichtig diese Energien zu harmonisieren.
Die Silbe „Ha“ steht für die rechte Körperseite, die Sonne (erhitzende), den männlichen und den positiven Körper-Energien. Die Silbe „tha“ steht für die linke Körperseite, den Mond (kühlende), den weiblichen und den negativen Energieströmen im Körper.

Jnana-Yoga
Jnana-Yoga (Sanskrit, m., ज्ञानयोग, jñānayoga, Yoga des Wissens), auch „Weg des Wissens“ genannt, ist das Streben nach Erkenntnis der letzten Wahrheit, um Erlösung (Moksha) vom Kreislauf der Wiedergeburten zu erlangen.

Meditation
siehe Dhyana

Raja-Yoga
Raja-Yoga (Sanskrit राजयोग, rājayoga, m. „königlicher Yoga“) ist einer der klassischen Yogawege. Im Raja-Yoga wird die Entwicklung und Beherrschung des Geistes angestrebt. Gewöhnlich wird Raja-Yoga mit Ashtanga-Yoga, dem „achtgliedriger Yoga“ von Patanjali gleichgesetzt. Als Ziel des Yogaweges wird Samadhi genannt, die vollkommene Verwirklichung oder völlige Ruhe des Geistes.

Patanjali
Patanjali war ein indischer Gelehrter/Weiser und Verfasser des Yogasutra. Die Yogasutras sind ein klassischer Yoga-Leitfaden. Sie besteht aus vier Kapiteln mit insgesamt 195 Sanskrit-Versen. Patanjali verfasste die Yogasutras in hochkonzentrierter Form und stellte damit die Essenz des Yogaweges in einem übersichtlichen Werk dar. Es ist eine der ältesten Überlieferungen der Yogatradition.

Prana
Prana (Sanskrit, m., प्राण, prāṇa, Lebensatem, Lebenshauch) bedeutet im Hinduismus Leben, Lebenskraft oder Lebensenergie. In China Qi, in Japan Ki, in Tibet Lung, bei den Griechen Pneuma und im christlichen Umfeld „Odem“ (das, was Gott dem Menschen eingehaucht hat). Diese Lebensenergie ist in jedem menschlichen Körper vorhanden und ist für die Selbstheilung und die Erhaltung der Gesundheit notwendig. Ohne sie ist kein Leben möglich.

Sanskrit
Sanskrit ist eine der ältesten, möglicherweise die älteste  heute noch gesprochene Sprache der Menschheit, ihre Entstehung wird auf 1200 v. Chr. datiert. Sie wird als „die“ reine und heilige Sprache bewertet und war immer eine Hoch- beziehungsweise Literatursprache für religiöse und wissenschaftliche Themen. Sie wird auch oft als die „Sprache der Götter“ bezeichnet. Viele Sanskrittexte wurden mündlich überliefert, bevor sie in späteren Jahrhunderten niedergeschrieben wurden. Die älteste erhaltene Grammatik zum Sanskrit (von Panini – 5. und 4. Jahrhundert vor Chr. ) beschreibt fast 4000 Sanskrit Regeln. Sanskrit ist die Sprache der Veden und ist die älteste Form der indoarischen Sprachen.

Upanishad
Die Upanishaden sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil des Veda. Im Sanskrit bedeutet es wörtlich „das Sich-in-der-Nähe-Niedersetzen“, um an einer belehrende Sitzung des Gurus teilzunehmen.
Satyam eva jayate nanritam

Veda / Veden
Der Veda oder die Veden (Sanskrit, m., वेद, veda, „Wissen“, „heilige Lehre“) wurden zunächst mündlich überlieferte und später in schriftlicher Form nieder geschrieben. Der Veda ist eine schriftliche Sammlung religiöser Texte im Hinduismus.
Die frühvedische Zeit beginnt nach der Einwanderung der Arier um 1500 v. Chr. in die nördlichen Flussebenen des Indus und des Ganges.

Vedanta
Vedanta (Sanskrit, m., वेदान्त, vedānta) ist neben dem Samkhya eine der heute populärsten Richtungen der indischen Philosophie und heißt wörtlich übersetzt: „Ende des Veda“  oder „Ende des Wissens“.
Vedanta bezieht sich auf die Upanishaden, die, je nach Autor, mehr als 5000 Jahre alt sein können.
Adi Shankara (Sri Shankaracharya) der von 788-820 n.Chr. gelebt hat, machte Vedanta zum populärsten Philosophie-System.

Yoga
Yoga (Sanskrit, m., योग, yoga; von yuga ‚Joch‘, yuj für: ‚anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren‘) ist eine indische philosophische Lehre, die geistige und körperliche Übungen umfasst.
Der Begriff Yoga kann sowohl „Vereinigung“ oder „Integration“ bedeuten.

Yoga kann auch im Sinne von „verbinden“ des Körpers mit dem Geist und der Seele verstanden werden. Yoga ist die Sammlung und Konzentration bzw. das Einswerden mit dem Bewusstsein.

Da jeder Weg zur Selbsterkenntnis als Yoga bezeichnet werden kann, gibt es zahlreiche Namen für die verschiedenen Yoga-Wege, die den jeweiligen Veranlagungen der nach Selbsterkenntnis Strebenden angepasst sind.
In Europa und Nordamerika werden unter dem Begriff Yoga oft nur körperliche Übungen, die Asanas, verstanden.
Yoga legt jedoch auch seinen Schwerpunkt auf die geistige Konzentration sowie Atemübungen (Pranayama). Es gibt auch Yoga Richtungen, die die Askese betonen.
Patanjali erstellte mit dem Yogasurta eine Art Leitfaden für den Yoga. Dieses Werk bildet neben der Bhagavad Gita und den Upanishaden die philosophischen Grundlagen des Yoga Weges.
Die UNESCO würdigte Yoga im Dezember 2016 als „Immaterielles Weltkulturerbe“.
Der Weltyogatag oder der Internationale Tag des Yoga wird jährlich am 21. Juni mit weltweiten Veranstalltungen gefeiert.

„Yoga ist keine Religion, also ein Glaubensweg. Yoga ist ein Erfahrungsweg.
Menschen die sich auf diesen Weg begeben werden ihn erfahren/erspüren.“
Raimund Klingler

Yogini / Yogi
Yogini (Sanskrit, योगिनी yoginī f.) weibliche Form von Yogi. Eine Frau, die Yoga praktiziert oder auch eine Frau, die im Yoga Vollendung erlangt hat.